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2022 von Volatilität geprägt und 2023 im freien Fall? Was ist los an den Energiemärkten?

Am hiesigen Terminmarkt kostete Strom im Base für das Frontjahr 2024 am 18. Januar 176 Euro die Megawattstunde. Am 26. August letzten Jahres lag das Base für das Frontjahr 2023 bei 985 Euro pro Megawattstunde. Folglich ist in diesem Zeitraum der Strompreis um über 550 Prozent eingebrochen. Für Gas lag im Base für das Frontjahr 2024 am 18. Januar am Terminmarkt der Preis bei 66 Euro die Megawattstunde. Bei 315 Euro lag der Preis im Base für das Frontjahr 2023 am 26. August 2022. Beim Gas ist im gleichen Zeitraum der Preis um fast 480 Prozent gestürzt. Diese Veränderungen berücksichtigen nicht die Einflüsse der Energiepreisbremsen auf Ihre tatsächlichen Rechnungen von Ihrem Energielieferanten.

„Aktuell wird deutlich, dass Unsicherheiten und Ängste im vergangenen Jahr die Entwicklungen an den Energiemärkten geprägt haben. Eine Vielzahl an Nachrichten rund um die Energiemärkte und ein nachrichtlicher Fokus auf die Energiebörsen haben ihr Übriges getan. Hierdurch wurden die Energiemärkte in einem bisher unbekannten Maße volatil. Daraus hat sich eine Spirale ergeben, die im Spätsommer ihren Höhepunkt erreicht hat. Trotzdem dürfen Sie nicht aus den Augen verlieren, dass die Preise aktuell im Vergleich zum Herbst 2021 mehr als doppelt so hoch ausfallen“, sagt VEA-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Stuke.

Wie konnte es zu diesen außerordentlichen Preisstürzen kommen?
In den folgenden zwei Aufzählungen geben wir Ihnen einen Überblick über die wesentlichen Faktoren, die für überdurchschnittliche Volatilität an den Energiemärkten sorgten.
Warum fallen die Energiepreise momentan und selbst anhaltend kalte Temperaturen sorgen nur für Seitwärtsbewegungen am Markt?

  • Hohe Erzeugung Erneuerbarer in den ersten drei Januarwochen
  • Gegenwärtig anhaltend niedriger Gaspreises lässt den Strompreis sinken – Merit-Order-Prinzip
  • Für das erste Quartal 2023 werden Temperaturen erwartet, die deutlich über den Durchschnittstemperaturen der vergangenen Jahre liegen
  • Die Bestände der hiesigen Gasspeicher liegen aktuell bei rund 90 Prozent, obwohl bereits der erste Wintermonat herum ist
  • Mit China leidet die zweitgrößte Wirtschaftsnation gegenwärtig massiv unter Corona, wodurch deren Energienachfrage an den globalen Energiemärkten geringer ausfällt


Im August 2022 sorgte eine Vielzahl von Faktoren für enorme Preissteigerungen:

  • Die Gasimporte aus Russland kamen fast zum Erliegen
  • Den LNG-Markt fegte die Trading Hub Europe (THE) leer, um die Deutschen Gasspeicher zu füllen. Die Politik schaffte dafür den Rahmen, dass der Beschaffungs-Preis egal war
  • Andauernde Trockenheit sorgte dafür, dass in vielen europäischen Flüssen die Pegelstände derart niedrig waren, dass die Leistung einer Vielzahl an Atomkraftwerken gedrosselt werden musste und sie teils zeitweise vom Netz gingen
  • Daraus resultierte, dass Gaskraftwerke für die Stromproduktion größtenteils unter Volllast liefen und extrem teures Gas verfeuerten
  • Weltweit erhöhten die Produktionen nach überstandener Corona-Pandemie Ihre Auslastung, wodurch sich zu der Zeit global die Nachfrage nach fossilen Energieträgern auf einem hohen Niveau befand


Diese Spirale flaut seit September ab. Ein wesentlicher Faktor ist die globale Inflation, die sich in weiten Teilen immer wieder im zweistelligen Bereich befand und befindet. Daraus resultiert globalgesehen eine geringere wirtschaftliche Leistung, weshalb die Nachfrage nach Energie zurückgeht. Auch stellen sich die weltweiten Energiemärkte nach und nach immer besser auf die neuen Energieströme ein, die sich aus der neuen Rolle Russlands am Markt ergibt.

Die aktuellen Entwicklungen ermöglichen für Sie die Chance, jetzt Einsparungen erzielen zu können. Vorausgesetzt, dass Sie einen teuren Vertrag im vergangenen Sommer abgeschlossen haben. Der VEA behält für Sie das Geschehen an den Energiemärkten im Blick und unterstützt Sie gern bei der Beschaffung. Sprechen Sie mit Ihrer VEA-Beraterin oder Ihrem VEA-Berater.