• Ersparnis

Am 26. Juni gab es Preise bei über 2.300 Euro/MWh an der EPEX – Spitzen können bei Portfolio- und Spotmarktverträgen teuer werden

Die Strompreise vom Mittwoch, 26. Juni, insbesondere in den Morgen- und Abendstunden präsentierten sich besonders volatil. Das gescheiterte Koppeln der europäischen Day-Ahead-Strommärkte am Tag zuvor an der Strombörse EPEX hat kurzfristig die Spotmarktpreise in unerwartete Höhen gehoben. In der Spitze lagen die Preise am Morgen bei über 2.300 Euro/MWh. Wie es zu diesen Verwerfungen kommen konnte, prüft die EPEX derzeit.

Wen treffen die Preisspitzen?
Solange Sie im Terminmarkt unterwegs sind, also Festpreis- oder Tranchenverträge mit Mengenflexibilitäten besitzen, können Sie diese Bewegungen entspannt aus der Ferne beobachten. Haben Sie aber einen Portfolio- oder Spotmarktvertrag, können die Preisspitzen für Sie teuer sein. Ein Rechenbeispiel: Ein Unternehmen im Spotmarkt muss, auf Grund dieses Zwischenfalls je nach Verbrauchsprofil, mit Mehrkosten von bis zu 1.500 Euro je Gigawattstunde, die das Unternehmen im Jahr abnimmt, rechnen. Für einen 10-GWh-Verbraucher kann also ein Schaden von bis zu 15.000 Euro entstanden sein.

Haben diese Verwerfungen Sie getroffen, kontaktieren Sie gern Ihre VEA-Beraterin oder Ihren VEA-Berater. Wir empfehlen Ihnen, die dazugehörige Stromrechnung vorerst unter den Vorbehalt der Rückforderung zu stellen, mit Verweis auf die Meldungen der EPEX. Zudem kann es sinnvoll sein, auch den eigenen Lieferanten aufzufordern, mit der Zahlung an dessen Vorlieferanten äquivalent umzugehen. Verfügt dieser über weitere Vorlieferanten, sollten Sie Vorbehaltserklärungen für die gesamte Lieferkette verlangen.

Welche Auswirkung hat eine Entkopplung der europäischen Strommärkte?
Das Entkoppeln der Märkte führt zu starken Preisschwankungen, da so geringere Volumina zusammenkommen als üblich. Zudem fehlen so Importmengen aus Nachbarländern, die kurzfristige Knappheiten oder Überschüsse ausgleichen.

Wer sind die Gewinner und Verlierer derartiger Preisschwankungen?
Die Verlierer sind einerseits Lieferanten, andererseits Unternehmen, die Strom in den Hochpreisstunden einkaufen mussten. Davon gibt es zahlreiche, da viele ihren Strom inzwischen nicht mehr zu klassischen Festpreis- oder Tranchenverträgen beziehen, sondern über offene Stromlieferverträge, die Sie auch als Portfolioverträge kennen. Gewinner sind die Stromerzeuger, die ihren Strom in den betroffenen Hochpreisstunden am Spotmarkt verkauft haben.

Was steckt hinter der Strombörse EPEX?
Die EPEX-Spot-Märkte betreibt die EPEX SPOT SE, einer europäische Gesellschaft mit Sitz in Paris. An den EPEX-Spot-Märkten findet der kurzfristige Stromhandel, der sogenannte Spot-Handel, statt. Die EPEX SPOT SE ist für die lokalen Spotmärkte in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden und der Schweiz verantwortlich.