Strom und Lebensmittel teuer wie selten - Wann wird die Inflation zum Problem?

In diesem Winter dürfte es vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern schwerer fallen, die Heizung aufzudrehen. Denn Erdöl, Gas und Strom kosten so viel, wie lange nicht mehr. Verbraucherschützer sprechen schon von Energiepreisen des Grauens. Eine Entwicklung zumindest in die gleiche Richtung sehen sie auch bei den Nahrungsmittelpreisen. Die Inflation in Deutschland erreicht damit den Höchststand seit 28 Jahren – die Teuerungsrate lag im September bei 4,1 Prozent. Ist das noch im Rahmen einer normalen Entwicklung? Wann wird gegengesteuert bzw. muss Ausgleich geschaffen werden für Betriebe und Privatpersonen, die in besondere Weise von den Auswirkungen der steigenden Preise betroffen sind? Laut Statistischem Bundesamt ist der aktuelle Anstieg auch den niedrigen Preisen von 2020 geschuldet. Sondereffekte der Pandemie? Doch die Deutschen reagieren meist sehr sensibel auf Preissteigerungen. 

Welche praktischen Auswirkungen hat eine Inflationsrate von über vier Prozent auf den Alltag und die Lebenssituation vor allem der Einkommensschwachen und ihrer Familien? Die Preissprung könnte somit auch zu einer ersten praktischen Herausforderung für die künftige Regierung werden. Muss sie die Energiepreise deckeln? Wie sinnvoll ist etwa der Vorschlag von Verkehrsminister Scheuer, einen Benzinpreisdeckel bei zwei Euro festzulegen? Welche Instrumente stehen der Politik noch zur Verfügung? Und droht die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen, die die Energiepreise weiter steigen lassen, zu bröckeln? 

NDR Info Moderator Michael Weidemann begrüßt als Gäste:

Dr. Markus Demary
Senior Economist für Geldpolitik und Finanzmarkt-Ökonomik am Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Kerstin Föller
Leiterin des Bereichs Insolvenz und Kredite der Verbraucherzentrale Hamburg

Christian Otto
Geschäftsführer Bundesverband der Energie Abnehmer Hannover (VEA)