- Recht & Regulierung
Im Oktober 2023 ist die Neufassung der EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) in Kraft getreten.
„Wer bezahlt eigentlich was auf dem Weg zur Elektrifizierung: Die Kosten für Zu- , Rück- und Umbau der Strom- und Gasnetze.“ hieß das Titelthema der digitalen Podiumsdiskussion, an der sich unser VEA-Geschäftsführer Christian Otto jetzt beteiligt hat. Eingeladen hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS) zur Diskussion, die zum Programm der Berliner Energietage 2024 gehört. An fünf Tagen gibt es über 100 Veranstaltungen mit über 550 inhaltlich beteiligten Personen zu den Themen Energiewende und Klimaschutz. Die digitalen Termine verliefen jetzt im April und die Vorortveranstaltungen verlaufen am Mittwoch, 15. Mai, und am Donnerstag, 16. Mai.
Neben unserem VEA-Geschäftsführer diskutierten der Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA) Klaus Müller, 8KU GmbH-Geschäftsführer Dr. Matthias Dümpelmann, Geschäftsführender und wissenschaftlicher Direktor Prof. Dr. Michael Rodi vom Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM), Kristina Jeromin Geschäftsführerin vom Green and Sustainable Finance Cluster Germany und Sozialverband VdK Deutschland-Präsidentin Verena Bentele. Während der 90-minütigen Podiumsdiskussion rückten der Ausbau unserer Stromnetze sowie der Rückbau unserer Erdgasnetze in den Fokus. Bereits zu Beginn wurde deutlich, dass in Deutschland im kommenden Jahrzehnt massiv Investitionen in die Stromnetze, deren Verteilnetze sowie die Stabilität der Stromversorgung notwendig werden.
VEA-Geschäftsführer Christian Otto hat sich dazu klar positioniert: „Der nahende Rückbau unseres Erdgasnetzes sorgt für Unsicherheiten beim Mittelstand. Zum einen, weil die Stromkosten gegenwärtig besonders aufgrund der zuletzt gestiegenen Netzentgelte hoch sind, zum anderen benötigt der Mittelstand wirtschaftliche Alternativen zum Erdgas. Technisch fehlen am Markt verfügbare Lösungen wie Hochtemperaturwärmepumpen für besonders hohe Temperaturen – die sind einfach aktuell nicht marktreif – und die Zugänglichkeit von Wasserstoff als Alternative für den Mittelstand ist aktuell nicht absehbar. Zahlreiche Mittelständler aus dem produzierenden Gewerbe sehen sich mit diesen Herausforderungen konfrontiert. So geht es für sie darum, schnell teils schwerlich elektrifizierbare energieintensive Prozesse umzustellen.“
„Vielen Unternehmen fehlt aktuell die Zukunftsperspektive“
In der Diskussion bekommt unsere VEA-Geschäftsführung Unterstützung und darauf aufbauend wird von unserer Politik Planungssicherheit und finanzielle Unterstützung gefordert. „Für viele Unternehmen fehlt wegen der steigenden Netzentgelte die Zukunftsperspektive. Die Transformationskosten dürfen nicht auf den Schultern unseres Mittelstandes liegen. Eine Lösung wäre es, dass die Netzentgelte für Unternehmen gesenkt werden. Zumindest für den Strom, der von Technik verbraucht wird, welche die Transformation hin zu klimaneutralen Produktionsprozessen voranbringt. Außerdem würden so zusätzliche Anreize im Mittelstand geschaffen, um effizientere Maschinen anzuschaffen. Schließlich handelt es sich bei den Investitionen in unsere Stromnetze um ein Mammutinfrastrukturprojekt zur Erhaltung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und eine Frage der Daseinsvorsorge“, sagt Christian Otto.
Aus der BNetzA kommt das Signal, dass die Strompreise erträglich bleiben müssen. Das findet unser VEA-Geschäftsführer gut und erklärt dazu: „Die Transformation ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Man kann nicht Technologieoffenheit fordern, wenn man keine Planungssicherheit gewährt. Beispielweise erachten wir auch Baukostenzuschüsse für Netzanschlüsse als sinnvoll, um den Einstieg in die Transformation für den Mittelstand zu vereinfachen. Auch wenn Herr Müller sie nicht mehr als sinnvoll erachtet, sehen wir die Atypische Netznutzung weiterhin als Instrument mit niedriger Einstiegsschwelle für Unternehmen. Darauf aufbauend können die Unternehmen strategische Entscheidungen treffen und Investitionen planen.“
Die nächste Podiumsdiskussion mit unserem VEA-Geschäftsführer Christian Otto folgt in Kürze. Am Dienstag, 7. Mai, können Sie ihn live zum Thema „Beschaffung im Fokus – Wie bleibt Energie bezahlbar“ in Essen erleben. Hier gelangen Sie zum energate-forum-Programm. Den Rahmen bietet das energate-forum "Industry meets Energy". Los geht es um 9 Uhr in der Philharmonie Essen Conference Center.