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Netznutzungsentgeltvergleich Strom 2024: Anstieg der Netzentgelte innerhalb eines Jahres um fast 30 Prozent

Im Durchschnitt der 792 am Preisvergleich beteiligten Netzbetreiber sind im M/M-Bereich 6,89 Ct/kWh und im N/N-Bereich 11,09 Ct/kWh zu entrichten. M/M ist die Abkürzung für mittelspannungsseitige Lieferung und mittelspannungsseitige Messung. N/N ist die Abkürzung für niederspannungsseitige Lieferung und niederspannungsseitige Messung. Damit sind die Preise innerhalb der letzten zwölf Monate durchschnittlich in der Mittelspannung um 1,47 Ct/kWh oder 27,2 Prozent gestiegen. In der Niederspannung haben sich die durchschnittlichen Preise um 2,02 Ct/kWh oder 22,3 Prozent verteuert. Die vollständigen Tabellen finden Sie auf elf DIN A4-Seiten unterhalb im Downloadbereich.

Nach wie vor sind die Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Netzbetreibern sehr groß: Preisunterschiede von rund 300 Prozent existieren zwischen den günstigsten und den teuersten Netzbetreibern. Dies gilt sowohl für mittelspannungsseitig versorgte Kunden als auch für Kunden in der Niederspannung. Bei den zehn teuersten Netzbetreibern müssen mittelständische Sondervertragskunden durchschnittlich 11,04 Ct/kWh (M/M-Fälle) beziehungsweise 17,48 Ct/kWh (N/N-Fälle) für die Netznutzung zahlen, während dieselbe Leistung bei den zehn günstigsten Netzversorgern lediglich 3,81 Ct/kWh (M/M-Fälle) beziehungsweise 5,15 Ct/kWh (N/N-Fälle) kostet.

Die zehn preisgünstigsten Netzbetreiber (M/M-Fälle, inklusive Messkosten) sind derzeit: Vorarlberger Energienetze, Gemeindewerke Schwarzenbruck, Gemeindewerke Schönkirchen, Stadtwerke Schwentinental, Stadtwerke Waldkirchen, SWKiel Netz, Stadtwerke Olching Stromnetz, Stadtwerke Schwarzenbach an der Saale, Neubrandenburger Stadtwerke und GEW Wilhelmshaven.

Die Reihenfolge in der Gruppe der zehn Versorgungsunternehmen mit den höchsten Durch-schnittsentgelten bei den M/M-Fällen lautet wie folgt: Stadtnetze Barmstedt, REDINET mit Sitz in Zeitz, Stadtwerke Schwerte, Stadtwerke Eutin, Kraftwerk Köhlgartenwiese mit Sitz in Tegernau, EWERK Geiger mit Sitz in Arnach, Weißachtalkraftwerke mit Sitz in Oberstaufen, Stadtwerke Witzenhausen, Elektrizitätswerk Hindelang und Stadtwerke Dorfen.

Die Netzbetreiber in der Tabelle sind nach dem Bundesland und dem Netzbetreibersitz sortiert. Neben der laufenden Nummer findet sich in der Tabelle noch eine Angabe zum Preisniveau: Unter der Spalte „Platz“ haben wir entsprechend dem durchschnittlichen Netznutzungsentgelt der 15 M/M-Fälle die Platzierung innerhalb des jeweiligen Bundeslandes aufgeführt. In der letzten Spalte haben wir zusätzlich die prozentuale Veränderung der durchschnittlichen Netznutzungsentgelte in der Mittelspannung gegenüber unserem Entgeltvergleich 2023 erfasst. Die Tabellen finden Sie ebenfalls im Downloadbereich der VEA-Internetseite zur Pressemitteilung „Netznutzungsentgeltvergleich 2024“.

Hintergrund zu den Netznutzungsentgelten
Wesentliche Voraussetzung für den Wettbewerb am Strommarkt ist ein kostengünstiger und diskriminierungsfreier Zugang zum Netz. Im Juli 2005 ist das aktuelle Energiewirtschaftsgesetz in Kraft getreten. Nach den neuen rechtlichen Grundlagen bedürfen alle Netzentgelte der Genehmigung der jeweiligen Regulierungsbehörden.

Der hier vorgestellte Netznutzungsentgeltvergleich von 792 Netzbetreibern hat einen sehr hohen Repräsentationsgrad. Untersucht werden in dieser Studie nur Sondervertragskunden, die über eine kontinuierliche Leistungsmessung verfügen. Der Vergleich umfasst neben 15 Abnahmefällen mit mittelspannungsseitiger Versorgung und Messung (M/M-Fälle) weitere drei Abnahmefälle mit niederspannungsseitiger Versorgung und Messung (N/N-Fälle). Die Netznutzungsentgelthöhe hängt neben der Benutzungsstruktur, die durch die vom Kunden bezogene Strommenge und Leistung beeinflusst wird, auch von den Kosten für Messung und Abrechnung ab. Diese haben insbesondere bei relativ geringen Bezugsmengen erheblichen Einfluss auf den durchschnittlichen Preis. Von acht der untersuchten 792 Versorgungsunternehmen lagen keine Angaben über die Kosten für den Messstellenbetrieb vor. In den Tabellen sind diese Versorgungsunternehmen entsprechend gekennzeichnet. Alle genannten Preiskomponenten (Arbeits-, Leistungs- und soweit vorliegend Messstellenbetrieb) sind Bestandteile der veröffentlichten Durchschnittspreise. Wir weisen an dieser Stelle explizit darauf hin, dass beim Berechnen der Netznutzungsentgelte die höchste im Jahr aufgetretene Leistung abrechnungsrelevant ist.

Hinweise für mittelständische Sondervertragskunden
Wegen der Dynamik der sich verändernden Preise, der Vielzahl von individuellen Angeboten, neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen ist es für die Mehrzahl der Kunden nahezu unmöglich, sich einen Marktüberblick zu verschaffen und die vorliegenden Angebote objektiv und kompetent zu bewerten. Da der vom Kunden zu entrichtende Strompreis maßgeblich von den Kosten für die Netznutzung beeinflusst wird, sind Marktkenntnisse auf diesem Gebiet von großer Bedeutung.

Beim optimalen Nutzen des liberalisierten Marktes sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern hilft Ihnen unsere professionelle VEA-Beratung. Unsere Dienstleistungen sind für Sie nicht nur nützlich, sie gewähren Ihnen außerdem zahlreiche wirtschaftliche Vorteile. So halten wir für unsere Mitglieder eine Datenbank vor, mit deren Hilfe alle deutschen Netznutzungsentgelte analysiert werden können. Wir informieren unsere Mitglieder ständig über die Entwicklungen in diesem Bereich. Dank unserem Service sparen die Unternehmen eigene Ressourcen ein und gestalten so ihre eigene Stromversorgung optimal.

Verwendung und Vervielfältigungen auch auszugsweise nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des VEA.