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Preissprung für deutsche Industrie

Strompreise im Großhandelsbereich seit 2000 gestiegen.

Hannover. Der Strompreis für Industriestrom in Deutschland hat seit Jahresbeginn einen neuen Höhenpunkt erreicht. Dies geht aus dem aktuellen Strompreisvergleich des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer (VEA) hervor. Aktuell liegt der Großhandelspreis im Durschnitt bei 17,70 Cent pro Kilowattstunde. Dies ist ein Anstieg von 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Juli 2020.

„Seit Jahresbeginn 2021 sind die Großhandelspreise nach dem Einbruch in 2020 aufgrund der Coronapandemie extrem gestiegen“, erklärt Volker Stuke, Hauptgeschäftsführer des VEA. Als wesentliche Treiber für die Preisentwicklung verweist Stuke auf die gesetzlichen Veränderungen im Zuge der Energiewende und zahlreich zu entrichtenden Umlagen: Die EEG-, die KWKG-, die § 19-StromNEV-, die Offshore-Umlage und die Abschaltbare-Lasten-Umlage.

„Sicherlich hat diese Entwicklung mit dazu beigetragen, dass die Bereitschaft der Kunden immer stärker gewachsen ist, ihren Stromanbieter zu wechseln“, analysiert Stuke. Dennoch falle auf, dass sich einige Kunden erst bei deutlichen Preisunterschieden zum Schritt eines Anbieterwechsels entscheiden.

Die Ergebnisse des Strompreisvergleiches im Detail

Der Preisvergleich umfasst insgesamt 50 große Netzgebiete in Deutschland. Damit wird ein erheblicher Teil des deutschen Stromnetzes abgedeckt. Die Reihenfolge im Vergleich basiert auf dem arithmetischen Mittel ohne Gewichtung der 15 Abnahmefälle.

Die größten prozentualen Preissteigerungen gibt es bei der Westnetz mit Sitz in Wesel (15,0 Prozent), der Netze Augsburg (14,9 Prozent) und der energis Netzgesellschaft mit Sitz in Saarbrücken (14,8 Prozent). Die Preise sind in allen Netzgebieten gestiegen. Die niedrigsten Preissenkungen sind bei der Westfalen Weser Netz mit Sitz in Hameln (6,3 Prozent), beim Bayernwerk mit Sitz in Regensburg (7,3 Prozent) und der Main-Donau Netzgesellschaft mit Sitz in Nürnberg (7,6 Prozent) zu beobachten.

Nach wie vor sind die Strompreise in den neuen Bundesländern im Vergleich mit den alten Bundesländern höher: So beträgt der durchschnittliche Strompreis in den neuen Bundesländern 18,12 Ct/kWh und ist damit um 0,52 Ct/kWh bzw. 3,0 Prozent höher als der mittlere Preis in den alten Bundesländern (17,60 Ct/kWh).

Die Differenz zwischen dem nach diesem Vergleich preisgünstigsten (Stadtwerke Kiel Netz mit 15,83 Ct/kWh) und teuersten Netzgebiet (Schleswig-Holstein Netz mit 19,67 Ct/kWh) beträgt 3,83 Ct/kWh bzw. 24,2 Prozent. Bezogen auf das arithmetische Mittel der zehn preisgünstigsten Netze (16,63 Ct/kWh) liegen die durchschnittlichen Preise der zehn teuersten Gebiete (18,80 Ct/kWh) um 2,17 Ct/kWh bzw. 13,0 Prozent höher. Das durchschnittliche Niveau der Gruppe der 10 Netzbetreiber mit den höchsten Preisen bewegt sich im Mittel um 1,07 Ct/kWh bzw. 6,1 Prozent über und das der Gruppe der 10 preisgünstigsten Versorgungsgebiete um 1,09 Ct/kWh bzw. 6,2 Prozent unter dem Durchschnitt aller 50 Vergleichsnetze in Deutschland (17,70 Ct/kWh).

Die zehn günstigsten Gebiete sind derzeit:

  • Stadtwerke Kiel Netz,
  • Rheinische NETZGesellschaft mit Sitz in Köln,
  • Stadtwerke Rostock Netz,
  • SWM Infrastruktur mit Sitz in München,
  • Stadtwerke Düsseldorf Netz,
  • e-netz Südhessen mit Sitz in Darmstadt,
  • Netrion mit Sitz in Mannheim,
  • Energienetze Mittelrhein mit Sitz in Koblenz,
  • EWE Netz mit Sitz in Oldenburg
  • DREWAG Netz mit Sitz in Dresden.

Die Reihenfolge in der Gruppe der zehn Versorgungsgebiete mit den höchsten Durchschnittsstrompreisen lautet wie folgt:

  • Schleswig-Holstein Netz mit Sitz in Quickborn,
  • Wemag Netz mit Sitz in Schwerin,
  • Energieversorgung Halle Netz,
  • Netze BW mit Sitz in Karlsruhe,
  • Netz Leipzig,
  • energis Netzgesellschaft mit Sitz in Saarbrücken,
  • Avacon mit Sitz in Braunschweig,
  • ovag Netz mit Sitz in Friedberg,
  • Thüringer Energienetze mit Sitz in Erfurt
  • e.dis mit Sitz Fürstenwalde.