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Klimawandel mit psychischen Folgen auf die Menschen

In den USA zeigt eine Studie der American Psychiatric Association, dass bereits jeder Zweite besorgt darüber sei, dass der Klimawandel einen negativen Einfluss auf die eigene Psyche haben könnte. Zu einem ähnlichen Schluss kommt eine Umfrage der Universitäten Yale und George Mason. Hier sind es 40 Prozent, die sich hilflos gegenüber der Erderwärmung fühlen und sich dieses Gefühl negativ auf die persönliche mentale Gesundheit auswirken könnte. Das Imperial College London beziffert die Zahl derjenigen, die der Klimawandel psychisch belastet, mit einer Milliarde Menschen. Berechnungen ergaben, dass dies die Wirtschaft im Zeitraum von 2010 bis 2030 rund 16 Billionen Dollar kosten dürfte.

Die Jugend und somit zukünftige Generation ist von der Klimaangst am stärksten betroffen. So sind es in den USA rund 75 Prozent der Menschen unter 21 Jahren, die negative Auswirkungen des Klimawandels auf die eigene mentale Gesundheit befürchten.

In Deutschland sind diese Zahlen noch nicht ganz so alarmierend. Das liegt unter anderem daran, dass hier zu Lande die meteorologischen Auswirkungen noch nicht so gravierend zu spüren sind wie in anderen Regionen der Welt. Jedoch findet auch in Deutschland bereits ein schleichender Anstieg der Klimaangst statt. So zeigt die Shell Jugendstudie 2019 auf, dass mittlerweile drei von vier Befragten den Klimawandel als größte Bedrohung betrachten. Dieser zunehmende negative Einfluss auf die mentale Gesundheit fordert ein frühzeitiges Handeln und die Einbindung psychologischer Folgen auch von indirekten Auswirkungen in einen vorausschauenden Bedarfsplan. Besonders Arbeitskräfte aus den Branchen, die vom Strukturwandel stark betroffen sind, werden mit psychologischen Folgen zu kämpfen haben. Hierzu zählen vor allem die Land- und Forstwirtschaft, sowie die Energiewirtschaft. Als markantes Beispiel nennt Katharina van Bronswijk, Psychologin, die sich bei Psychologists for Future engagiert, hier den Braunkohleabbau: „In Deutschland betrifft das zum Beispiel die Braunkohlemitarbeiter, die umgeschult werden. Das ist ein Verlust von Identität. Nicht nur auf persönlicher, sondern auch auf kultureller Ebene für die ganze Region.“

Was heißt das für den deutschen Mittelstand?

Aus psychologischer Sicht sollten wir uns bewusst sein, dass das Thema des Klimawandels die mentale Gesundheit unserer Arbeitskräfte negativ beeinflussen kann und sollten Sie frühestmöglich sensibilisieren, über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse informieren und zum Engagement für Klimaschutz ermutigen. So können wir bei ihnen das Gefühl der verlorenen Kontrolle abmildern und für Orientierung sorgen.

Auch zeigt es uns auf, dass die Menschen als Konsequenz vermehrt nachhaltig denken und handeln werden. Wir als Mittelstand sollten auf diesen gesellschaftlich strukturellen Wandel reagieren und frühzeitig den Weg zur Klimaneutralität einschlagen.