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Ein notwendiges Übel?

Der Wind ist eine zentrale Energiequelle im Rahmen der Energiewende. Seit 2007 wird daher europaweit am 15. Juni der "Tag des Windes" und seit 2009 global begangen. Ins Leben gerufen wurde der Tag von der European Wind Energy Association (EWEA).

Die deutsche Landschaft zeichnet es und auch ist es eine der meistgenannten Assoziationen, wenn es um das Thema Energiewende geht: Die Windkraft! In Deutschland gab es streckenweise einen richtigen Run und die Windkraftanlagen wuchsen regelrecht aus den Böden. So vermehrte sich der Zubau der Anlagen seit der Jahrtausendwende um über 300 Prozent. Insgesamt gab es im Jahre 2020 29.608 Windkraftanlagen (Onshore). Das ergibt eine installierte Energieleistung von 54.938 Megawatt. Der größte Anteil dieser Leistung liegt dabei in Niedersachsen, gefolgt von Brandenburg und Schleswig-Holstein.

Doch so wichtig die Windenergie im Zuge der Energiewende ist, muss sie sich ebenfalls viel Kritik und Herausforderungen gegenüberstellen. Besonders die Einwohner in unmittelbarer Nähe der Windkraftanlagen fühlen sich häufig gestört. Als Beispiele sind hier Schallemissionen und die Zerstörung des Landschaftsbildes zu nennen. Ebenso äußert der Arten- und Naturschutz jeher seine Bedenken. Ein weiterer wesentlicher Faktor sind die Regularien, die mit dem Errichten einer Windkraftanlage einhergehen, wie beispielsweise der 15-Kilometer-Radius um die Drehfunkfeuer, um die Flugsicherheit gewährleisten zu können.

All diese Herausforderungen machen sich in der Windbranche bemerkbar. So ist der Zubau von Windkraftanlagen seit 2017 stark rückläufig. Gab es in 2017 noch 1.792 neuerrichtete Anlagen, so waren es in 2020 nur noch 420. Auch die Zahl der Beschäftigten in der Windindustrie ist deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2016 beläuft sich deren Zahl noch auf über 160.000. Im Jahr 2018 sinkt diese bereits um knapp 25 Prozent.

Ein positives Signal setzt jedoch die diesjährige Windkraft-Ausschreibung. Erstmals seit 2017 lagen die Gebote nicht mehr unterhalb von 1.000 Megawatt. Das Gesamtvolumen wurde zwar weiterhin nicht voll bedient, jedoch mit 137 Geboten nur knapp unterzeichnet. Der Bundesverband der Windenergie fordert in einer Mitteilung „eine stärkere Flankierung aus den Ländern und endlich auch durch den Bund, um die Ausschreibungsvolumen sicher zu füllen“. Denn die Windenergie ist und bleibt ein notwendiger Baustein im Rahmen der Energiewende - auch wenn ihre Errichtung nicht immer auf Gegenliebe stößt.