• Recht & Regulierung

Drittbelieferungscheck: Meldepflichten erfüllen dank RGC und VEA

Mit der Drittmengenabgrenzung wurde das Energiemanagement für die Bahlsen GmbH & Co. KG zu einem komplexen Thema. Daher suchte sich das Unternehmen Unterstützung beim VEA und der auf Energie-, Umwelt- und Klimarecht spezialisierten Anwaltskanzlei RITTER GENT COLLEGEN (RGC). Das Ergebnis: umfassendes Know-how und eine gesetzeskonforme Erfüllung der Meldepflichten.

Er ist rechteckig, hat 52 Zähne und nicht wenige verbinden vermutlich ein Stück Kindheit mit ihm. Wer kennt ihn nicht, den LEIBNIZ Butterkeks. Nach dem Motto „Wir versüßen das Leben!“ stellt die Bahlsen GmbH & Co. KG schon seit 130 Jahren Süßgebäck aller Art her. Das Sortiment des deutschen Marktführers reicht dabei weit über den Butterkeks hinaus - als Familienunternehmen blickt Bahlsen auf vier Generationen Backtradition zurück und produziert neben Waffeln und Schokokeksen auch verschiedenste Kuchensorten.

Bahlsen GmbH & Co. KG
Gründung: 1889
Mitarbeiterzahl: 1800
Standort: Hannover
Stromverbrauch: jährlich 38,8 GWh
Gasverbrauch: jährlich 72,9 GWh

Süßgebäck als energetischer Kostenträger

In den deutschen Bahlsen-Produktionswerken - in Barsinghausen, Berlin und Varrel - laufen täglich viele Tonnen Süßgebäck über die Backlinien. Was das aus energetischer Sicht bedeutet, verdeutlicht Dirk Haffke, Sicherheitsingenieur und Leiter des Bereichs Arbeitssicherheit und Umwelt bei Bahlsen: „Unsere Backlinien sind sogenannte Durchlauf- oder Trommelöfen, deren Backprozesse sehr viel Gas benötigen“. Neben den Backprozessen seien vor allem die Druckluft im Bereich der Verpackungsprozesse sowie die „Grundversorgung“, die von der Hallenklimatisierung bis hin zur Anlagenkühlung das gesamte Spektrum der Kühlprozesse abdeckt, sehr energieintensiv. Letztere spiele besonders für schokolierte Bahlsen-Produkte eine wichtige Rolle: „Wenn Sie Schokolade verarbeiten, wird sie normalerweise in einer warmen Atmosphäre bearbeitet, damit sie flüssig bleibt“, erklärt Haffke. „Aber direkt nachdem das Schokoladenprodukt vereint wurde, muss es heruntergekühlt werden, damit die Schokolade aushärtet“.

Mit dem Drittbelieferungscheck gesetzliche Pflichten erfüllen 

Die Kombination der energieintensiven Produktions- und Kühlprozesse lassen ein detailliertes Energiemanagement für Bahlsen umso wichtiger werden. Die deutschen Standorte sind bereits seit 2014 nach ISO 50001 zertifiziert, sodass der extern bezogene Energieverbrauch in den vergangenen 10 Jahren um fast 16 % pro hergestellter Tonne Fertigware reduziert werden konnte. Vergangenes Jahr kam allerdings ein komplexes Thema hinzu, welches Bahlsen dazu bewog, externe Unterstützung einzukaufen - die Drittmengenabgrenzung. Der Grund für das Outsourcing: Man müsse immer das eigentliche Kerngeschäft im Blick behalten und entscheiden, ob es sinnvoll ist, sich mit allen Themen selbst zu beschäftigen. Haffke erklärt: „Know-how-Träger in diesem Bereich ist der VEA, sodass ich meine Kollegen davon überzeugen konnte, diesen Schritt zu gehen und die Erfüllung der Meldefristen dem VEA zu übergeben.“ Der Drittbelieferungscheck ist eine gemeinsame Leistung des VEA und der Kanzlei RGC. Eine individuelle Analyse der einzelnen Bahlsen-Werke im Rahmen eines VEA-RGC-Workshops ermöglichte es Haffke und seinen Kollegen, Messkonzepte zur Abgrenzung von Bahlsens Energiebelieferung an Dritte zu entwickeln und damit gesetzlich vorgeschriebene Meldepflichten zu erfüllen. Den Erfolg der Veranstaltung bestätigt VEA-Berater Martin Pietsch: „Das war wirklich eine tolle Cross-over-Veranstaltung - sowohl zwischen RGC und dem VEA als auch bei Bahlsen: Herr Haffke hat es geschafft, alle zusammenzutrommeln, damit sie auf dem gleichen Wissensstand sind.“ Neben der Zusammenarbeit mit RGC schätzt Haffke sowohl die kompetenten Rückmeldungen des VEA auf seine energiebezogenen Fragestellungen als auch den regelmäßigen Newsletter. Nachdem Bahlsen außerdem erfolgreich am REGINEE Hannover teilnahm, hat sich das Unternehmen bereits für das darauffolgende Effizienznetzwerk REGINEE Hannover+ angemeldet - um auch weiterhin Input und Ideen für das eigene Energiemanagement zu erhalten und vom fruchtbaren Austausch mit anderen Unternehmen zu profitieren.