• In eigener Sache

Das Jubiläum der Grube Clara war ein voller Erfolg

Seit 125 Jahren gibt es die Grube Clara, aus der im Oberwolfacher Rankach ununterbrochen Erz gefördert wird. Der Festakt zum Jubiläum hat mit 50 Gästen aus Politik, Bergbau und Geschäftspartnern unter Tage stattgefunden. Auch unser Geschäftsführer Christian Otto war von unserem Vorstandsmitglied Robert Mauerlechner, dem Geschäftsführer der Sachtleben Minerals GmbH & Co. KG zu diesem besonderen Festakt eingeladen worden.

Am tiefsten Punkt des Bergwerks, nämlich 137 Meter unter Normalnull wurde gefeiert – hierfür mussten die Gäste einen Weg zurücklegen, der sie vom Zechenhaus auf 490 Meter in die Tiefe führte. Mit Bussen wurden sie auf 21/1 Sohle hinunter transportiert, von dort aus ging es anschließend zu Fuß auf Sohle 21/2 weiter, ausgestattet mit Helm, Schutzbrille, Lampe und Sauerstoffselbstretter. In einem kleinen Seitengang angekommen, fand der Festakt statt, welcher normalerweise als Zwischenlager dient. Der Besenreine Seitengang sorgte mit bunten Lichtern, Stehtischen und Kerzen für das entsprechende Ambiente.

„125 Jahre ist eine außergewöhnlich lange Lebensspanne für eine Grube - in der ununterbrochen Roherz gefördert wurde. Dieser Umstand ist sowohl der Außergewöhnlichkeit der Lagerstätte als auch dem Engagement und Können der Bergleute, Ingenieure und Kaufleute sowie dem Geschick und Weitblick der Unternehmen zu verdanken.“, erläuterte Moritz Ostenrieder, geschäftsführender Gesellschafter von Sachtleben Minerals.
Alle Redner waren sich einig, die Gewinnung von Rohstoffen vor Ort ist von großer Bedeutung.

Oliver Mohr vom Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) betonte seinerseits, wie wichtig eine Rohstoffpolitik aus einem Guss sei und dass die Gewinnung ebendieser auf rechtssichere und zügige Verfahren angewiesen sei. Die Akzeptanz der Bevölkerung spiele dabei auch eine wichtige Rolle.

Umweltministerin Thekla Walker zeigte sich beeindruckt von dem Bergwerk im Rankach: „Schon beim Einfahren hat sich gezeigt, was in vielen Generationen an herausfordernder Arbeit geleistet wurde.“ Ein kurzer Ausflug in die Weltpolitik und in die Krisen, weiter ging Sie auf die Bedeutung von Flussspat ein, denn die Grube Clara sei eine der größten Lagerstätten Europas. Christian Otto nutzte die Gelegenheit zu einem Gespräch unter Tage mit der Umweltministerin, um auf die Notwendigkeit von bezahlbaren Stromkosten auch für den Mittelstand hinzuweisen. Für eine Transformation hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft muss die Politik hier dringend nachbessern.

Am Ende gab der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Ralph Watzel, einen Überblick über Fluss- und Schwerspat sowie über die Bedeutung der beiden Rohstoffe in Deutschland und auf dem Weltmarkt. Sich von anderen Staaten wie China abhängig zu machen, davon riet er ab, denn dabei befinde sich Deutschland in einem „erbärmlichen Wettbewerb“ mit anderen Staaten. „In dieser Hinsicht können wir über jede Tonne Rohstoff aus heimischen Abbau froh sein“.

Generaldirektor von Euromines, Rolf Kuby sagte, dass sich Deutschland den Luxus, allen Abbau vor der eigenen Haustür wegzuhalten, nicht mehr leisten könne. „Nicht wenn wir es mit der Nachhaltigkeit ernst meinen“, betonte er. Die europäische Gesellschaft habe leider verlernt, was sie dem Bergbau alles zu verdanken habe, welches Wissen und welche Innovationen ihren Anfang unter Tage nahmen.

Nach einem persönlichen Austausch und einer Stärkung ging es für alle Teilnehmer wieder ans Tageslicht. Alles in allem war es eine sehr interessante und gelungene Jubiläumsfeier.